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Julia Blando und Maya Alou
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Pressefotos
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Alle Fotos von der Komischen Woche (abgesehen von den Vorab-Fotos) wurden geschossen von Anja Köhne.
Das Copyright für die Fotos liegt bei den Fotograf:innen und der Stiftung Brückner-Kühner. Verwendung nur unter Angabe der Fotografin bzw. des Fotografen sowie einem Verweis auf das Festival „Komische Woche“.
Unsere Praktikantin Sarafine Oglialoro hat den Rückschau-Bericht verfasst.
Rückschau: Die Komische Woche 2025, 29. März – 4. April
Komische Woche in Kassel: Eine Rückschau auf das Kasseler Literaturfestival 2025
Vom 29. März bis zum 4. April 2025 wurde Kassel erneut zum Zentrum des literarischen Humors. Die Komische Woche, organisiert von der Stiftung Brückner-Kühner unter der Leitung von Julia Blando und Maya Alou, feierte die Vielfalt des Komischen mit Comic-Lesungen, Live-Hörspielen und zahlreichen weiteren Formaten.
Das Festival zur Literatur und Wissenschaft des Komischen, das seit dem Jahr 2000 stattfindet, zeigte uns in diesem Jahr, wie Arbeit mit Komik zu ertragen ist.
Der feierliche Auftakt der Festivalwoche war die Verleihung des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor an Nora Gomringer sowie des Förderpreises Komische Literatur an Stefanie Sargnagel im Stadtverordnetensaal des Rathauses der Stadt Kassel. Die Auszeichnungen würdigten nicht nur die Originalität und Tiefe der Texte von Gomringer und Sargnagel, sondern auch deren gelungenes Spiel mit Sprache und Komik.
29. März: Kasseler Rathaus – Preisverleihung des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor an Nora Gomringer sowie des Förderpreises Komische Literatur an Stefanie Sargnagel
Am 30. März begeisterte die frisch ausgezeichnete Förderpreisträgerin Stefanie Sargnagel bei ihrer Lesung aus IOWA – Ein Ausflug nach Amerika im Gleis 1 des Kulturbahnhofs. Sie las aus ihrem Werk vor, streute persönliche Anekdoten ein und kommentierte mit trockenem Witz die Absurditäten ihres USA-Ausflugs, die sie mit Musiklegende Christiane Rösinger erlebte. Das Publikum – überwiegend weiblich, altersmäßig bunt gemischt – musste sich mehr als einmal eine Lachträne von der Wange wischen.
30. März: Gleis 1 – Lesung von Stefanie Sargnagel „Iowa“
Einen Tag später, am 31. März, zog die Lesebühne Textbomben mit Kirsten Fuchs, Katinka Buddenkotte und Susanne M. Riedel einen ausverkauften Saal im Palais Bellevue in ihren Bann. Die drei Autorinnen – wahre Königinnen der Lesebühne-Szene – überzeugten mit relevanten, humoristischen Texten und klugen Beobachtungen, die sich über Tabus hinwegsetzen.
31. April: Remise im Palais Bellevue – Textbomben
collACTiv präsentierte am 1. April im Palais Bellevue die Premiere seines Live-Hörspiels „Per Anhalter durch die Galaxis“ – ein Science-Fiction-Abenteuer voller satirischen Humor, Soundeffekten und galaktischen Chaos. Das generationsübergreifende Publikum – von Kindern über Jugendliche bis zu älteren Zuhörer*innen – verfolgte die Inszenierung mit großer Begeisterung.
1. April: Remise im Palais Bellevue – collACTiv Live-Hörspiel-Premiere „Per Anhalter durch die Galaxis“
Auch Comic-Fans konnten mitlachen: Am 2. April gastierte der Comic-Künstler Tobias Vogel alias @kriegundfreitag im Kulturzentrum Schlachthof mit einer Comic-Lesung zu Das Männchen ohne Eigenschaften. Mit seiner humorvollen, nüchternen Art, minimalistischen Strichmännchen und einem wachen Blick auf den Alltagswahnsinn zeigte Vogel, wie man auch inmitten von Krisen mit einem Lächeln durch den Tag kommt. Das junge, studentisch geprägte Publikum war begeistert – viele warteten bis spät, um sich ein Autogramm zu sichern und Tobi Vogel belohnte die Geduld mit einem individuellen Sketch für jede*n.
2. April: Schlachthof – @kriegundfreitag „Das Männchen ohne Eigenschaften“
Der 3. April stand im Zeichen der Karikatur: Bei Cartoons After Work in der Caricatura Galerie führte die Künstlerin Petra Kaster durch ihre Ausstellung. Die Künstlerin gab Einblicke in ihr politisches Denken und ihren zeichnerischen Alltag, in dem auch ernste Themen mit Humor reflektiert werden. Ein interaktives Quiz, Getränke und persönliche Gespräche über die Arbeit an der Komik sorgten für eine angenehm ungezwungene Atmosphäre und für einen gelungenen Ausklang des Arbeitstags!
3. April: Caricatura – Petra Kaster „Cartoons after Work“
Den krönenden Abschluss bildete am 4. April das Duo Pigor & Eichhorn mit ihrem musikalisch-literarischen Kabarettprogramm „La Groete – Sag nicht Kleinkunst!“ im Konzertsaal der Universität Kassel. Das Publikum – darunter viele langjährige Fans – war euphorisch und erfreute sich an klugen Wortspielen und musikalischer Raffinesse.
4. April: Konzertsaal der Universität Kassel – Pigor & Eichhorn „La Groete – Sag nicht Kleinkunst“
Von 2. bis 4. April fand außerdem ebenfalls im Rahmen des Festivals jeweils tagsüber im Salon des Palais Bellevue eine Fachtagung zur Humorforschung rund um Komik und Arbeit statt. In Vorträgen und Diskussionen thematisierten Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Fachdisziplinen der internationalen Humorforschung unter anderem die Ambivalenz von Zwang und Selbstbestimmung in der Arbeitswelt im Kontext der Komik. Die Tagung konnte kostenfrei besucht werden und war für das Publikum ebenso wie für die Mitwirkenden eindrucksvoll, erkenntnisreich und anregend.
2.-4. April: Salon im Palais Bellevue – Fachtagung „Komik und Arbeit“
Die Komische Woche in Kassel 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass Komik weit mehr ist als bloße Unterhaltung. Sie macht gesellschaftliche Phänomene sichtbar, übt Kritik – und hilft, den eigenen Ängsten mit einem Lächeln zu begegnen.
Die gelungene Mischung aus renommierten Künstler*innen, vielseitigen Formaten und dem lebendigen Austausch mit dem Publikum hat bewiesen, dass selbst die schwerste Arbeit mit Humor erträglicher wird – und wie viel Arbeit hinter der Komik meist steckt.
Wir freuen uns jetzt schon auf die nächste Komische Woche!
Sarafine Oglialoro